Donnerstag, 20. Mai 2010

Die Verkündung des Kaisers

Die Ernennung des Kaisers stand bevor. Doch zuvor fand eine Unterhaltung zwischen Bismarck und dem preußischen König statt. Dieser machte Bismarck deutlich, dass er als "Kaiser von Deutschland" verkündet werden will. Die Bezeichnung "deutscher Kaiser" lehnte er strikt ab.

Bismarck versuchte, ohne Erfolg, den preußischen König davon abzuraten. Die Fürsten würden dies niemals akzeptieren, denn die Bezeichnung "Kaiser von Deutschland" würde bedeuten: Ich bin der Chef, ich habe zu befehlen. Den Fürsten war es sehr wichtig in Entscheidungen Mitbestimmungsrecht zu haben. Ein alleiniger Herrscher käme für sie nicht in Frage. Kurz vor der Verkündung war die Titelfrage immer noch nicht geklärt. Die Entscheidung lag nun in der Hand des Großherzogs Friedrich von Baden. Durch eine geschickt gewählte Wortwahl verkündete er: Es lebe seine Majestät, Kaiser Wilhelm. Durch diese Formulierung konnte eine Ernennung vom "Kaiser von Deutschland" vermieden werden. Auf Drängen von Bismarck und den Fürsten beugte Wilhelm sich. Er nahm die Bezeichnung "deutscher Kaiser" an. Nach der Ernennung jedoch verweigerte der neue deutsche Kaiser Bismarck den Handschlag. So zeigte er ihm, wie verbittert er über die Ernennung war. Doch schon zwei Monate später ernannte Kaiser Wilhelm ihn zum Fürst.

Rebekka Arndt

2 Kommentare:

  1. Eine gelungene Leistung. Hohe Lesbarkeit dank kurzer Sätze. Verständilche Sprache. Klare und einfache Erklärung der Situation. Sehr gut.
    Wesner

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  2. Sprachlich sehr gut. Inhaltlich etwas zu nahe am Geschehen der Kaiserverkündung. Die Frage hatte gelautet: "Welche Rolle spielen die Deutschen Fürsten bei der Reichsgründung?" Die kommen als Kollektiv hier zu wenig vor.
    Note 1-
    Wesner

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