Mittwoch, 26. Mai 2010

Die Rolle der Emser Depesche im Streit zwischen Preußen und Frankreich

Am 2. Juli 1870 wurde die Kandidatur des Erbprinzen Leopold für den unbesetzten spanischen Thron bekannt gemacht. Die Vakanz wurde durch einen Putsch spanischer Militärs ausgelöst. In dessen Gefolge wurde Königin Isabella von Bourbon im September 1868 vertrieben. In Frankreich wurde die Inbesitznahme des Throns in Spanien eines Hohenzollers als weiterer Machtzuwachs Preußens und als Gefahr angesehen. Der Prinz zog jedoch seine Kandidatur am 12. Juli 1870 infolge von französischen Protesten zurück. Die Angelegenheit war mit dem Thronverzicht für den preußischen König Wilhelm I. erledigt. Der französischen Regierung genügte dies jedoch nicht. Sie versuchte Preußen eine diplomatische Niederlage zu erklären. Außerdem forderten sie den Verzicht auf den spanischen Thron in Zukunft. Am 13. Juli erreichte der französische Botschafter Vincent Graf von Benedetti den Kurort Bad Ems. Hier war Wilhelm I. zur Kur. Benedetti sollte im Auftrag seiner Regierung eine Garantie des preußischen Königs einholen. Der König solle eine weitere Zustimmung verweigern, sollten die Hohenzollern erneut eine Kandidatur anstreben. Dieses französische Verlangen lehnte Wilhelm I. als unzumutbar ab. Er telegrafierte den Sachverhalt sofort an Otto von Bismarck. Dieses Telegramm wird Emser Depesche genannt. Bismarck veröffentlichte am selben Tag eine gekürzte „Emser Depesche“, worauf die französischen Forderungen in verschärfter Form in der Presse erschienen. Er kürzte alles bis auf die Forderungen Frankreichs, das Ablehnen dieser Forderungen von dem preußischen König und das dieser Benedetti nicht mehr sehen wolle. Die französische Öffentlichkeit reagierte wie von Bismarck vorgesehen, mit nationaler Empörung, da dies eine Ohrfeige für Napoleon III. war. Frankreich reagierte am 19. Juli 1870 daraufhin mit einer Kriegserklärung an Preußen. Bismarcks Strategie, Preußen als Opfer einer vermeintlichen französischen Aggression hinzustellen ging auf. Somit galt Napoleon III. in Europa als Friedensbrecher, worauf sich die drei Süddeutschen Staaten auf die Seite Preußens stellten.



Jonas Utermöhle

3 Kommentare:

  1. Brillant geschrieben. Machen sie aus einigen längeren Sätzen noch zwei kürzere und die Lesenfreundlichkeit erhöht sich.
    Wesner

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  2. Generell sehr gut geschildert, allerdings könntest du deine Sätze etwas verkürzen, dieses würde die Leserfreundlichkeit steigern

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  3. Lesbarkeit deutlich erhöht.
    Inhaltlich nach wie vor sehrgut
    Note: 1
    Wesner

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